Zusammenfassung
An Hand der Beobachtungen bei 70 eigenen Boeck-Kranken wird die formale Pathogenese
dieser Krankheit geschildert, wie sie sich dem Kliniker und Röntgenologen darbietet.
Im Gegensatz zu Schaumann werden die Lungen als Eintrittspforte des Erregers in den
Körper angesehen. Erst in den Hiluslymphknoten jedoch kommt es zu nachweisbaren Veränderungen.
Für die Entstehung des eigentlichen Lungenleidens bestehen 2 Möglichkeiten: 1. der
retrograde Befall auf dem Lymphweg von den Hili her, 2. der hämatogene Befall im Rahmen
des Generalisationsstadiums. Weiterhin wird angenommen, daß die lungenfernen Organherde
im zweiten Stadium des Lungenleidens entstehen. Die zu beobachtende zeitliche Differenz
ihres Auftretens läßt sich durch das organspezifische Milieu erklären. Im weiteren
Verlauf ist eine gewisse eigengesetzliche Entwicklung der einzelnen Lokalisationen
zu erkennen.